Kuhfluchtwasserfälle

Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und die Berge vor der Tür. Da lag der Gedanke nah, dass wir uns einen Berg mit Wasserfall vornahmen. Es sollte keine lange Tour werden, weshalb wir auch nur das Minimum an Ausrüstung mitnahmen.

Woher kommt der Name Kuhflucht eigentlich?

Ziel war Farchant mit seinen Kuhfluchtwassserfällen. Auf dem Weg stellte sich mir die Frage, woher dieser Name kam. Man ist sich wohl nicht einig, deshalb entschied ich, dass ich der einheimische Version Glauben schenke. Mir gefällt diese:

„…der Name „Kuhflucht“ leitet sich von „Kuhflack“ ab. Im Sommer haben Kühe im Schatten der Bäume ein Plätzchen zum Ausruhen gefunden – und „flackten“ (bayerisch für „legten“) sich dort hin.“

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Also war die erste Frage geklärt und wir machten uns, vom Parkplatz im Kuhfluchtweg aus, auf den Weg. Der erste Teil führt über den Walderlebnispfad. Dieser ist für Jung und Alt interessant und wirklich schön gestaltet. Man kann die Natur mit allen Sinnen kennen lernen.

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Schnell hört man das Rauschen des Wassers. Der Weg beginnt leicht anzusteigen und folgt rechterhand dem Kuhfluchtgraben nach oben. Auf dem Königsweg kann man von kleinen Wasserfällen, einer kleinen Höhle, bis hin zu einem Stahlträger der ehemaligen Brücke, welcher durch das Wasser verbogen wurde, einiges entdecken.

Beim Kuhfluchtwasserfall angekommen, kann man sich auf dem Aussichtspunkt ein wenig stärken und ausruhen. Dieser ist überdacht und bietet einen tollen Blick auf die Schlucht. Wir ließen es uns nicht nehmen und kletterten an das Wasser herunter. Eine herrliche Erfrischung bei den Temperaturen.

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Von hier aus führt eine Brücke über das Wasser. Auf der anderen Seite beginnt ein schmaler, gesicherter Weg, der weiter nach oben führt. Nach kurzer Zeit erreicht man einen weiteren Aussichtspunkt. Man hat auch die Möglichkeit ein kurzes Stück in die Schlucht zu gehen. Doch hier endet der Weg. Es sieht fast so aus, als konnte man früher noch weitergehen, aber das ist nicht mehr möglich.

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In der Schlucht

Der Weg ändert hier die Richtung ein wenig. Bevor wir diesem aber folgten, kletterten wir in die Schlucht. Der Aussicht wegen braucht man es nicht, da es auch rutschige Stellen gibt und das Gebiet nicht ungefährlich ist. Durch die besagten Temperaturen, zog uns das Wasser an.

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Waldweg

 

 

Nach einer weiteren Abkühlung, ging es dann Richtung hoher Frick.

Der Weg schlängelt sich nun in Serpentinen den Berg hinauf, bis zu einem schönen Aussichtspunkt auf ungefähr 1000 hm.

 

 

 

 

Hier kann man noch einmal Durchatmen und die wunderbare Aussicht auf Farchant und Garmisch-Partenkirchen genießen. In der Ferne sieht man die Zugspitze.

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Wir folgen dem Weg weiter durch den Wald, bis man zu einer kleinen Abzweigung kommt. An dieser hält man sich rechter Hand, den grünen Markierungen folgend. Der Weg ist sehr schmal und steinig. Rechterhand geht es steil hinunter. Am Ende dieses Weges kommt man auf eine Art Plateau.  Die vielen Steinmandln und Gebetesfähnchen markieren den Punkt.

Da wir im August dort waren, war der Wasserfluss deutlich schwächer als bei Regen oder der Schneeschmelze. Trotzdem ein toller Anblick, den man live erlebt haben sollte, wie das Wasser mitten aus der Felswand schießt. Auch die umliegende Landschaft ist atemberaubend.

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Man sollte sich bewusst sein, dass der Weg ab der Brücke stetig schwerer wird. Bergschuhe würde ich jedem empfehlen. Wer Zeit und Lust hat, kann auch zum hohen Fricken aufsteigen. Andernfalls beginnt man hier den Abstieg über den Weg, den man gekommen ist.

Wir entschieden uns für die etwas andere Route. Das sollte man, wenn überhaupt, nur mit ausreichend Erfahrung, Kondition und der richtigen Ausrüstung machen,

sonst kommt man nicht mehr hoch, beziehungsweise runter und steckt fest. 😊

Es ging direkt über das Geröllfeld hinunter zum Flussverlauf.

Der Abstieg war für uns gut machbar und wurde mit einer herrlichen Abkühlung im Wasser belohnt.

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Nach einer ausgiebigen Pause um Kraft zu sammeln, hatten wir zwei Möglichkeiten. Über das Geröllfeld wieder nach oben, oder dem Flussverlauf folgen. Wir entschieden uns, dem Flussverlauf ein wenig zu folgen, bevor dieser in die ersten Schluchten stürzt. Von hier aus hielten wir die Höhe um wieder Richtung Weg zu kommen und stießen auf das nächste Geröllfeld.

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Diese können sehr tückisch sein, weil diese fast immer in Bewegung sind und bei einem falschen Tritt fängt alles an zu rutschen. Natürlich hängt es auch von dem Gefälle und der Größe des Gerölls ab, wie sicher oder unsicher es ist. Auch die großen Steine und Felsen können plötzlich nachgeben.

Nachdem zeitraubenden Überqueren ging es noch einmal ein Stück nach oben. Auf dem richtigen Weg angekommen, hieß es erstmal verschnaufen. Wir hatten doch einige Kraftreserven verbraucht.

Eines möchte ich an dieser Stelle anmerken. Am Berg kommt man, wenn man nicht aufpasst, schnell an seine Grenzen. Zwar mobilisiert der Körper noch einige Reserven und das Adrenalin „pusht“ einen zusätzlich. Danach kommt aber die völlige Erschöpfung. Und dann ist auch ein Abstieg verdammt schwer und gefährlich.

Wir begannen also wieder mit dem Abstieg in Richtung Wasserfall. Mittlerweile war es auch nicht mehr ganz so heiß, was den Abstieg recht angenehm machte.

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Zusammenfassend kann ich sagen, dass es bis zu der Brücke wirklich familienfreundlich ist. Ab da, sollte man auf jeden Fall trittsicher sein und wenn man mit Kindern weitergehen möchte, diese am besten an die Hand nehmen. Das hängt natürlich auch vom Alter ab. Der Ausflug ist wirklich sehenswert und jeder kann Ihn so gestalten wie es Ihm passt. Wenn Ihr das nächste Mal in der Nähe seid, plant die Kuhfluchtwasserfälle, die man schon aus der Ferne sehen kann, ein.

Euer Steph

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